sticker on sign saying FCK AFD

Danke Andreas Kalbitz, danke Christian Lüth!

Als die AFD damals die ersten Lebenszeichen in der Bundespolitik aussendete, habe ich noch gehofft, dass das ein ähnlich kurzer Abstecher nach Berlin wird wie damals bei den Piraten. Ich habe gehofft, dass diese „Partei“ sich selbst so schnell zerfleischt, dass es selbst dem letzten Konservativen auffällt, dass sie unwählbar ist. Was die Extremen wählen, ist mir ohnehin gleichgültig.

Wider meiner Erwartungen übersteht die AFD, diese Gruppierung von seltsamen Menschen, dann auch noch einige interne Querelen, Streitigkeiten und Skandälchen unbeschadet. Ja, vielleicht ging sie sogar noch gestärkt hervor. Wen interessiert es heute noch, dass eine Alice Weidel im Privaten eigentlich alles konterkariert, was sie vor den sabbernden und grölenden Massen proklamiert? Wen juckt es, dass ein Gauland das Kriegsende als absolute Niederlage bezeichnet? Wer denkt heute noch an Frauke Petry und Bernd Lucke, die einst die noch junge Partei führten und ihr ein Gesicht gaben?

Rettung von ganz weit rechts!

Ich hatte meine Hoffnung auf einen Selbstreinigungsprozess in der Politik bereits aufgegeben. Das klingt beim zweiten Lesen übrigens auch schon fast nach AFD-Kauderwelsch … Selbstreinigung. Na, wie dem auch sei: in der Stunde der größten Verzweifelung kommen dann doch zwei Retter der Demokratie aus ihrer Deckung! Andreas Kalbitz und Christian Lüth. Kalbitz lässt zur Rettung der Demokratie sogar noch die Fäuste sprechen! Da schlägt er doch glatt einen aalglatten selbsternannten Freund aus den Reihen der Partei nieder. Dieser Kalbitz, der sich in bester V-Mann-Manier zuerst über Bruderschaften und Nazi-Gruppierungen in die AFD einschleicht. Geiler Typ. Beinahe hätte der linksgrünversiffte (Ironie.) Sensationsjournalist Tilo Jung von „Jung & naiv“ die Tarnung auffliegen lassen. Aber Kalbitz hat sich gekonnt durch das Minenfeld an Fake-News durchmanövriert. Nur um jetzt die Bombe platzen zu lassen, wie ein Terrorist, vor dem die AFD uns doch bewahren will! Er war wahrhaftig doch rechts. Natürlich wusste das niemand in der Partei. Woher auch? Die nun ablaufende Schlammschlacht ist zuckersüß anzusehen.

Dümmer gehts nicht? Christian Lüth: „HOLD MY BEER!“

Und dann kommt hinterher gleich noch der Christian Lüth. Die frohe Botschaft Teil 2. So dämlich kann Gaulands rechte (hihi) Hand doch nicht sein, das muss er doch absichtlich gemacht haben, um der AFD zu schaden. Dafür danke. Die Mittel hingegen mitunter schäbig: eine Frau verprügeln und von der Erschießung oder Vergasung von Menschen zu faseln … sorry, aber das muss eine Demokratie dann irgendwann auch nicht mehr aushalten. Dass er sich selbst als Faschist outet, wirkt da beinahe schon langweilig. Gähn. Das Gespräch, das Lüth jetzt „auf die Füße fällt“, ist übrigens Teil der Reportage von Thilo Mischke Rechts. Deutsch. Radikal. Leider, muss ich sagen, schockiert mich der grundsätzliche Inhalt der Pro7 Produktion nicht, denn irgendwoher müssen die Stimmen für die AFD bei den verschiedenen Wahlen ja kommen. Einzelne Charaktere und Aussagen hingegen sind an Absurdität, Hohn und Menschenverachtung aber weiß Gott nicht mehr zu übertreffen. In diesem Sinne FCK AFD und alle anderen extremen Gruppierungen, die sich selbst als Retter der Demokratie proklamieren, aber vielmehr die Totengräber sind. Hoffentlich ihre eigenen. In diesem Sinne: danke Kalbith, danke Lüth für die Sabotage am eigenen Lager. Machts mir bitte bloß keine Dolchstoßlegende draus.

Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Comments 2

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