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Ok Google, blas‘ mir einen.

Dass die großen Plattformen wie Google, Facebook und so weiter einen großen Einfluss auf die Meinungsbildung haben, ist klar. Warum ist das so? Wir bekommen News, Produkte und Links zu Inhalten, für die wir empfänglich scheinen. Die Plattformen wollen von uns nämlich, dass wir möglichst viel Screentime generieren. Denn Screentime bedeutet potentielle Werbeeinblendungen und CLICKS, CLICKS, CLICKS, also Cash.

Dummerweise ist diese Informations- bzw. Filter-Blase, in der wir uns dann befinden zumeist recht einseitig. Unsere (gefilterte) Wahrnehmung der Realität wird unsere Wahrheit. So, und jetzt haben wir Lockdowns. Das heißt, dass wir noch mehr vor den Screens hängen. Also noch mehr Screentime. Noch mehr Färbung unserer Blase durch Google und Co. Und am Ende bedeutet das im Worst Case eben: noch mehr Radikalisierung und Extremismus.

Warum schreibe ich das? Weil ich stinksauer bin, dass zumindest in meiner Filterblase so viele News kommen, in denen es um Idioten geht, die vor, in und über Regierungen und Regierungssitze demonstrieren. Dabei ist das Wort „demonstrieren“ natürlich ein riesiger Euphemismus.

Who’s to blame?

Natürlich gab es schon immer Unverbesserliche, Quer- und Andersdenkende, Extreme und eben auch Idioten. Das ist auch gut so und das „muss eine Demokratie auch aushalten“.

Durch immer stärkere Vernetzung von Menschen und Gruppen aber fällt die Rekrutierung von Mitstreitern natürlich deutlich leichter. Einfache und extreme Botschaften polarisieren und stechen heraus aus einer Flut an Informationen. Gerade für Menschen, die leichter beeinflussbar sind, ist das natürlich verführerisch.

Und dann kommt da eben noch die Macht der Filterblasen dazu. Wenige Schritte in eine bestimmte Richtung werden unter Umständen von den Algorithmen „überbewertet“ und dann wird man mit „passendem“ Content überschüttet. Und Wiederholung macht Wahrheit. Das wissen wir nicht erst seit Trump.

Gerade in Zeiten der Krise, in denen Emotionen hochkochen und Spannung herscht, sorgen diese Hochleistungs-Algorithmen für hochexplosive Stimmung. Denn Algorithmen sind Optimierer und keine Ethiker oder Moralisten. Es geht nur um maximale Screentime und nicht um eine Stimme der Vernunft. Zumindest bleibt uns Menschen also noch eine Disziplin, in der wir besser sind, oder wird Vernunft gar zur Schwäche?!

Photo by Arthur Osipyan on Unsplash

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