Tag 11 der Quarantäne: ein vollkommen gesunder Mensch sitzt zuhause und muss Freunde bemühen, für sich einzukaufen. Wow. Das ist mein Leben gerade. Gott sei Dank bin ich nicht alleine und habe meinen Job, den ich von zuhause ganz normal ausüben kann. Nichtsdestotrotz würde man bei dem Wetter gerade gerne einmal nach draußen – und damit meine ich mehr draußen als Terrasse.
Selbstunterdrückter Aufstand
In mir regt sich auch langsam der Widerstand und das Unverständnis. Natürlich ist das Quatsch. Ich muss eben meinen Beitrag leisten, damit Corona eingedämmt wird. Aber irgendwie ist es auch unsinnig, als nachweislich gesunder Mensch ohne Schloss und Gitter eingesperrt zu sein. Aber das ist dann eben auch wieder typisch deutsch und auch ich verhalte mich typisch deutsch. Innerlich aufregen, aber den Regeln beugen. Jeden Tag zur gleichen Uhrzeit fragt dann auch die Dame vom Gesundheitsamt das Gleiche. Wahrscheinlich ist ihr sogar die Antwort egal. Auf jeden Fall darf ich nicht raus. Bis Sonntag. Praktisch, denn ab Montag kann ich dann ja wieder raus. Und zwar ins Büro … Aber ich habe mich an meine Auflagen gehalten.
Um es mit Bushido zu sagen: Zeiten ändern dich.
Als Teenager hätte ich mich wahrscheinlich noch gefreut. Yeah. 14 Stunden World of Warcraft ohne schlechtes Gewissen. Bis 12 Uhr pennen. Geil. Heute mit Anfang 30 beides keine Option. Zumindest für mich.
Das ist dann wohl der Unterschied zwischen zuhause sein dürfen und müssen.
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